Gemarkung: Definition, Nutzen und Namensgebung

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Gemarkung: Definition, Nutzen und Namensgebung

Im Grundbuch finden sich wichtige Bezeichnungen zu einem Grundstück. Es geht hier um die Flurstücke, um Grundstücke und um die Gemarkung. Dabei betrifft Letztere das Gebiet, in dem sich die Grundstücke befinden.
Im Grundbuch sind Gemarkungen von zentraler Bedeutung, sie spielen eine wichtige Rolle bei der Verwaltung und Identifizierung von Grundstücken in einer bestimmten geografischen Region. Eine Gemarkung ist ein abgegrenzter Verwaltungsbereich oder ein geografisches Gebiet, das oft einer Gemeinde oder einem Ort zugeordnet ist. Hierbei handelt es sich um eine räumliche Einteilung, die es ermöglicht, Grundstücke innerhalb dieses Gebiets klar zu identifizieren und zu verwalten.
Die Gemarkungen sind ein wichtiger Bestandteil des Grundbuchs, sie sind die Grundlage für eine eindeutige Identifizierung von Grundstücken und die Festlegung ihrer geografischen Lage. Sie spielen eine entscheidende Rolle in der Grundstücksverwaltung, bei rechtlichen Angelegenheiten im Immobilienwesen und bei der Erfassung von Grundstücksdaten in Katastern und Verwaltungsregistern.
Gemarkung: Definition der GrundstückszuteilungNutzen von GemarkungenAufbau der Gemarkungsnamen

Gemarkung: Definition der Grundstückszuteilung

Eine Gemarkung bezeichnet das Gebiet, in dem sich die Grundstücke befinden. Im Grundbuch ist diese Gemarkung in Flure unterteilt, die wiederum aus einzelnen Flurstücken oder Grundstücken bestehen. Mehrere Flurstücke können ein Grundstück bilden. Das Wort „Gemarkung“ selbst stammt noch aus dem Mittelalter, damals wurden Grenzen damit bezeichnet. Gemeint ist somit eine Flächeneinheit, die wiederum im Liegenschaftskataster erfasst wird.

Gemarkungen werden häufig nach einem Ort oder einer Siedlung betitelt, wobei die Grenzen der Gemarkung den Grenzen der dortigen Gemeinde entsprechen. Teilweise kann eine Gemeinde aber auch mehrere Gemarkungen umfassen, was von ihrer Größe abhängt.

Im Grundbuch wird erfasst, wer der jeweilige Eigentümer der Flurstücke, die sich innerhalb einer Gemarkung befinden ist. Das Kataster aber erfasst die Lage und Beschaffenheit der Grundstücke.


Nutzen von Gemarkungen

Wurde im Mittelalter mit der Gemarkung noch eine Begrenzung für ein Grundstück bezeichnet, geht es heute eher um ein begrenztes Gebiet einer Gemeinde. In Deutschland finden sich heute zahlreiche Gemarkungen, die wiederum Flure und Flurstücke enthalten und einzelne Nummern zugewiesen bekommen haben. Früher wurden die Gemarkungsgrenzen mithilfe von Marksteinen deutlich gemacht. Auf ihnen waren die Initialen der Ortschaft zu sehen oder es wurde eine andere Kennzeichnung eingebracht. Diese Kennzeichnungen waren sogar die Vorlage für Gemeindewappen, die vielerorts erst später entstanden.

Noch heute sind solche Marksteine teilweise zu sehen, oft handelt es sich jedoch um schmucklose Feldsteine. Sie kennzeichnen überdies nicht mehr die Gemarkungsgrenzen, sondern werden nach der Vermessung von Grundstücken als Grenzsteine gesetzt. Teilweise finden sich diese Steine auch noch unter der Erde – sie können gefunden werden, wenn zumindest ungefähr bekannt ist, wo die Grundstücksgrenze verläuft.

Video: Was bedeutet Gemarkung? Einfach erklärt (Immobilien Definitionen)

Fazit: Mit der Gemarkung soll es möglich sein, ein Stück Land eindeutig zuzuordnen. Wichtig wird diese Zuordnung spätestens im Rahmen einer gewünschten Grundstücksübertragung in Form eines Kaufs oder eines Erbes.

Aufbau der Gemarkungsnamen
Die Namen, die den Gemarkungen in Deutschland gegeben wurden und die heute im Liegenschaftskataster zu sehen sind, wurden für alle Gemarkungen in Deutschland gleich angelegt.
Der Gemarkungsname ist dabei meist historisch gewachsen und wurde nicht mehr verändert. Darauf folgt eine Nummer, die als Gemarkungsschlüssel bezeichnet wird.
Sie setzt sich aus der Landeskennung und einer fortlaufenden Nummer für die Gemarkungen in dem jeweiligen Bundesland zusammen.
Die Nummer der Landeskennung ist dabei immer zweistellig, somit ergibt sich eine sechsstellige Nummer für die einzelnen Gemarkungen.
Nun wiederum folgen Flur und Flurnummer, wobei Letztere ebenfalls eine fortlaufende Nummer ist. Erst danach folgt die Nummer des Flurstücks.
Sie ist einem Flur eindeutig zuzuordnen und wurde nach der eindeutigen Vermessung des Flurstücks vergeben. Höchstens fünf Zahlen bilden diese Nummer.
Abschließend wird ein Flurstückskennzeichen erstellt, in dem alle Angaben zusammengefasst wurden.
Gemarkungsschlüssel, Flurnummer und Nummer des Flurstücks bilden dieses Kennzeichen, welches einmalig in Deutschland ist.

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