Gemarkung: Definition, Nutzen und Namensgebung
Gemarkung: Definition der Grundstückszuteilung
Eine Gemarkung bezeichnet das Gebiet, in dem sich die Grundstücke befinden. Im Grundbuch ist diese Gemarkung in Flure unterteilt, die wiederum aus einzelnen Flurstücken oder Grundstücken bestehen. Mehrere Flurstücke können ein Grundstück bilden. Das Wort „Gemarkung“ selbst stammt noch aus dem Mittelalter, damals wurden Grenzen damit bezeichnet. Gemeint ist somit eine Flächeneinheit, die wiederum im Liegenschaftskataster erfasst wird.
Gemarkungen werden häufig nach einem Ort oder einer Siedlung betitelt, wobei die Grenzen der Gemarkung den Grenzen der dortigen Gemeinde entsprechen. Teilweise kann eine Gemeinde aber auch mehrere Gemarkungen umfassen, was von ihrer Größe abhängt.
Im Grundbuch wird erfasst, wer der jeweilige Eigentümer der Flurstücke, die sich innerhalb einer Gemarkung befinden ist. Das Kataster aber erfasst die Lage und Beschaffenheit der Grundstücke.
Nutzen von Gemarkungen
Wurde im Mittelalter mit der Gemarkung noch eine Begrenzung für ein Grundstück bezeichnet, geht es heute eher um ein begrenztes Gebiet einer Gemeinde. In Deutschland finden sich heute zahlreiche Gemarkungen, die wiederum Flure und Flurstücke enthalten und einzelne Nummern zugewiesen bekommen haben. Früher wurden die Gemarkungsgrenzen mithilfe von Marksteinen deutlich gemacht. Auf ihnen waren die Initialen der Ortschaft zu sehen oder es wurde eine andere Kennzeichnung eingebracht. Diese Kennzeichnungen waren sogar die Vorlage für Gemeindewappen, die vielerorts erst später entstanden.
Noch heute sind solche Marksteine teilweise zu sehen, oft handelt es sich jedoch um schmucklose Feldsteine. Sie kennzeichnen überdies nicht mehr die Gemarkungsgrenzen, sondern werden nach der Vermessung von Grundstücken als Grenzsteine gesetzt. Teilweise finden sich diese Steine auch noch unter der Erde – sie können gefunden werden, wenn zumindest ungefähr bekannt ist, wo die Grundstücksgrenze verläuft.
Video: Was bedeutet Gemarkung? Einfach erklärt (Immobilien Definitionen)
Fazit: Mit der Gemarkung soll es möglich sein, ein Stück Land eindeutig zuzuordnen. Wichtig wird diese Zuordnung spätestens im Rahmen einer gewünschten Grundstücksübertragung in Form eines Kaufs oder eines Erbes.