Gasvorrat bei 92 Prozent: Stabile Versorgung trotz möglicher Engpässe

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Ulf Heitmüller, CEO des Erdgashandelskonzerns VNG in Leipzig, gibt trotz der positiven Nachricht über gut gefüllte Gasspeicher in Deutschland zu bedenken, dass die Gasversorgung möglicherweise mit Engpässen konfrontiert sein könnte. Heitmüller erklärt, dass die nationale Gasspeicherfüllung bei etwa 92 Prozent liegt, was deutlich über dem Vorjahreswert liegt. Dennoch betont er, dass trotz dieser erfreulichen Daten Versorgungsengpässe in kalten Wintern nicht ausgeschlossen sind.

Ausreichende Gasspeicher, dennoch Kälte bedroht Versorgung

Trotz angemessener Gasspeicherfüllung weist Ulf Heitmüller darauf hin, dass bei extrem kalten Wintern nach wie vor Versorgungsengpässe auftreten können. Die aktuelle Lage unterscheide sich von der Zeit vor den Unterbrechungen der russischen Gaslieferungen, daher sei anhaltende Wachsamkeit notwendig.

Erfolgreiche Erholung? VNG verzeichnet Gewinne nach Hilfe

Im Anschluss an den staatlichen Hilfeantrag im Vorjahr aufgrund des Stopps der russischen Gaslieferungen äußert VNG-Chef Heitmüller optimistische Prognosen für die wirtschaftliche Zukunft des Konzerns. Er informiert, dass das Unternehmen in diesem Jahr wieder Gewinne erwarte und positive Resultate in sämtlichen Geschäftsbereichen verzeichne.

Gasspeicher im Überfluss: Deutschlands beeindruckende Kapazität

Die größte Gasspeicherkapazität Europas, ca. 230 Terawattstunden, findet sich in Deutschland. Die Vorgaben des Gasspeichergesetzes sind dennoch bindend. Am 1. Februar sollte der Reservebestand bei 40 Prozent liegen, doch im letzten Winter wurde dieser Wert merklich überschritten.

Gasversorgung: Meistern der Heizperiode-Herausforderungen

In den Wintermonaten von Oktober bis April steigt der Gasverbrauch in Privathaushalten deutlich an und belastet die Gasspeicher stärker. Gesetzliche Vorgaben verpflichten dazu, hohe Füllstände beizubehalten, um potenzielle Engpässe zu vermeiden. Bis zum 1. September muss der Speicherstand bei 75 Prozent liegen, bis zum 1. Oktober bei 85 Prozent und bis zum 1. November sollte ein Füllstand von mindestens 95 Prozent erreicht werden.

Gasabhängigkeit: Deutschland zwischen Versorgungssicherheit und Importen

Deutschland importiert aufgrund geringer Inlandsproduktion reichlich Erdgas. Früher war Russland Hauptlieferant über Nord Stream. Da russische Lieferungen pausieren, erhöhte Deutschland Importe von Norwegen und den Niederlanden. Teile fließen durch das nationale Röhrennetz zu anderen Ländern.

Herausforderungen und Chancen: Der deutsche Gasmarkt im Fokus

Deutschland strebt die Sicherung der künftigen Gasversorgung an und setzt dabei verstärkt auf den Einsatz von kostenintensivem Flüssiggas (Liquified Natural Gas, LNG). Dieses Gas gelangt über Schiffe zu den Terminals, wird dort verflüssigt und ins Röhrennetz eingespeist. Parallel zu vorhandenen Terminals in westlichen Nachbarländern investiert Deutschland in eigene Anlandestationen. Das erste deutsche LNG-Terminal in Wilhelmshaven nahm bereits im Dezember 2022 seinen Betrieb auf, gefolgt von einem weiteren Terminal in Lubmin im Januar.

Hohe Kapazitäten, doch Gasversorgung bleibt anfällig

Trotz der erfreulichen Meldung über die gut gefüllten Gasspeicher in Deutschland warnt Ulf Heitmüller vor möglichen Knappheiten während besonders kalter Winter. Die vielfältigen Herausforderungen, denen sich Deutschland im Bereich der Gasversorgung stellen muss – von gesetzlichen Bestimmungen bis hin zur starken Abhängigkeit von Importen und der Transition zu Flüssiggas – verdeutlichen, dass eine zuverlässige und konsistente Gasversorgung keineswegs eine Selbstverständlichkeit ist. Die laufenden Bemühungen zur Sicherung der Versorgung gewinnen angesichts der unsteten Energiegegebenheiten an Bedeutung.

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