Der Bogen: Geschichten, Formen und Ideen zum Rundbogen
Die Geschichte der Rundbögen in der Architektur
Der Bogen ist von besonderer Bedeutung für die Architektur. Schon die alten Römer entdeckten seine Möglichkeiten, wobei sie genau genommen nicht die Erfinder waren. Dies waren vielmehr die Etrusker, von denen die Römer die Kunst des Bogenbauens übernahmen.
Er hatte das Zeug dazu, eine Revolution in der Architektur anzuzetteln und erlaubte es, hohe Räume und große Spannen zu überbrücken. Dabei ist das Bemerkenswerte, dass es der Bogen schafft, weitaus höhere Lasten zu tragen als ein gerader Sturz.
Auch der falsche Bogen, der Kragbogen, war nur bedingt belastbar. Erst durch echte Rundbögen konnten Brücken erbaut werden, die über Flüsse führten. Ohne einen Rundbogen gäbe es heute auch die römischen Wasserleitungen nicht.
Der Grund dafür ist einfach erklärt: Früher konnte nur mit Stein und Beton gebaut werden, große Stahlkonstruktionen waren noch nicht bekannt. Stein und Beton jedoch können hohen Zugkräften nicht lange standhalten. Der Rundbogen war die Rettung und erlaubt es, die Zugbelastung in eine Druckbelastung umzuwandeln.
- Giebelbogen
- Kreis- oder Rundbogen
- Spitzbogen
- Tudorbogen
- Kielbogen
- Vorhangbogen
- Zackenbogen
- Korbbogen
- Segmentbogen
- Elliptischer Bogen
- Katenoide (Seilkurve)
- Parabelbogen
- Hufeisenbogen
- Karniesbogen
- Schulterbogen
- Scheitrechter Bogen
- Gestelzter Bogen
Ideen für Bögen in der Architektur
In der Architektur gibt es zahlreiche Möglichkeiten für einen Rundbogen. Zum einen ist der Tür- oder Fensterbogen zu nennen, der sich allerdings bei modernen Gebäuden kaum noch findet.
Doch ältere Wohnhäuser und teilweise auch Industriegebäude zeigen noch die eindrucksvoll gestalteten Fenster- und Türbögen, die das gesamte Haus größer und individueller wirken ließen.
In vielen Straßen sind die typischen Arkaden zu sehen, die von Säulen oder Pfeilern getragenen Bögen.
Oft befinden sie sich in Fußgängerpassagen und Einkaufsstraßen und zeugen von einem mittelalterlichen Stadtbild.
Bögen haben auch in der Innenarchitektur längst Einzug gehalten. Die halbrunde Form findet sich unter anderem bei zahlreichen modernen Möbelstücken wieder.
Ein prominentes Beispiel dafür sind aktuelle Hänge- oder Korbsessel, die diese typische Form aufweisen. Die Gestaltung von Innenräumen wird ebenfalls teilweise mit Bögen vorgenommen.
Wird ein großer Raum in zwei Bereiche geteilt, kann dies mit einem großen Rundbogen vorgenommen werden.
Der Raum selbst bekommt das Flair einer Halle aus römischen oder ägyptischen Zeiten, wenn die Bögen mit Säulen gestützt werden.
Möglich wird dies jedoch nur bei sehr großen Räumlichkeiten, da derartige Bögen ansonsten regelrecht erdrückend wirken.
Vielseitigkeit und Gestaltungsmöglichkeiten
Rundbögen sind vielseitige architektonische Elemente, die in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden können. Ihre charakteristische halbkreisförmige Form verleiht Gebäuden und Strukturen eine besondere ästhetische Note.
Hier sind einige der häufigsten Einsatzmöglichkeiten von Rundbögen:
Architektonische Gestaltung
Rundbögen werden oft in der Architektur verwendet, um Fassaden und Eingänge zu verschönern. Sie verleihen Gebäuden eine elegante und klassische Ästhetik.
In Kirchen und religiösen Gebäuden sind Rundbögen ein markantes Merkmal und symbolisieren oft spirituelle Bedeutungen.
Brückenbau
Rundbögen wurden seit Jahrhunderten in Brückenkonstruktionen eingesetzt. Sie sind stabil und tragen das Gewicht von Straßen und Schienen auf elegante Weise.
Diese Bögen können auch in Fußgängerbrücken und Parkanlagen verwendet werden, um einen malerischen Charme zu verleihen.
Tunnelbau
Bei Tunneln werden Rundbögen häufig in den Eingangs- und Ausgangsbereichen verwendet, um eine reibungslose Übergangsstruktur zwischen der Oberfläche und dem Inneren des Tunnels zu schaffen.
Innenarchitektur
In Wohnräumen oder Hotels können Rundbögen als architektonisches Highlight eingesetzt werden, um Räume zu strukturieren und eine ansprechende visuelle Wirkung zu erzielen.
Gartenbau und Landschaftsgestaltung
Rundbögen können in Gärten als dekorative Elemente dienen. Sie werden oft mit Kletterpflanzen bewachsen und schaffen so romantische Laubengänge.
Video: Leimholzbögen selbst gemacht
Denkmäler und Monumente
Monumentale Bögen, wie der Triumphbogen in Paris oder der Bogen des Konstantins in Rom, sind berühmte Beispiele für die Verwendung von Rundbögen als monumentale Denkmäler.
Modernes Design
In zeitgenössischen Architekturen werden Rundbögen manchmal als stilvolles und unkonventionelles Designelement eingesetzt, um einen einzigartigen visuellen Eindruck zu hinterlassen.